GEZEITEN (2022)
Mit dem neuen Stück URANUS BALL und einer Weiterentwicklung des Stücks FLUT feierte der Tanzabend GEZEITEN ‚Emanuele Soavi incompany – 10 Jahre Tanz 2012-2022‘
FLUT 1
Anlässlich des Beethoven-Jubiläums 2020/21 setzten Choreograf Emanuele Soavi und sein Ensemble ihre ungewöhnliche künstlerische Zusammenarbeit mit den Elektronikkomponisten Wolfgang Voigt und Stefan Bohne, den Duisburger Philharmonikern sowie der Oper Köln mit dem dreiteiligen Projekt FLUT fort. Der erste Teil wird nun zu einem eigenständigen Stück weiterentwickelt.
Beethovens unermüdlicher Drang zu künstlerischer Erneuerung und sein sezierender, ja, visionärer Blick auf die sozialen und politischen Bewegungen seiner Epoche verleihen seinem Werk eine unerschöpflich scheinende Energie, gleich einer fortwährenden Flut. Dieser Energie des ständigen Wandels sind auch die sieben Tänzer:innen ausgesetzt, die sich in FLUT 1 auf eine Spurensuche begeben nach dem, was sie sind und was sie werden wollen – individuell und als Gesellschaft. Eine spielerische Entdeckungsreise beginnt, tradierte Muster werden angenommen und wieder abgeschüttelt, neue Informationen und Erfahrungen schaffen neue dynamische Konstellationen, die sich Schicht auf Schicht übereinanderlegen …
Den musikalischen Rahmen setzen zwei elektronische Kompositionen Wolfgang Voigts und Stefan Bohnes, die für dieses Projekt in Auftrag gegeben wurden. Gemeinsam mit der Cellistin Anja Schröder schaffen auch die beiden Soundkünstler eine hochenergetische Verbindung zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wobei immer wieder aufblitzende Relikte aus Beethovens Werk versuchen, das Flüchtige und Ungreifbare für Momente zu fixieren.
So begegnen sich Musik und Tanz auf Augenhöhe, treten durch die Live-Performance der Soundkünstler:innen in direkten Dialog miteinander.
URANUS BALL
Diesem sehr tänzerischen Entwurf, der Soavis spezialisierte Bewegungssprache im Fokus hat, stellt das Jubiläumsprogramm GEZEITEN ein neues Stück gegenüber, das mit einem performativen, bildhaften Ansatz die analythisch-konzeptionelle Seite in Soavis Schaffen betonen wird. Auch URANUS BALL widmet sich der Energie der Erneuerung, zeigt, was möglich ist, wenn wir uns der alten Gewohnheiten und Ängste entledigen und kompromisslos die Gegenwart gestalten. Die mythologische Vorlage, der Kampf um die Vorherrschaft zwischen männlichem und weiblichem Prinzip, zeigt angesichts der gegenwärtigen Weltlage eine Aktualität, die dazu herausfordert, überkommene Rollenmodelle und Machtstrukturen in Frage zu stellen und einer radikalen Emotionalität eine radikale Körpersprache zur Seite zu stellen.
Konzept Emanuele Soavi, Achim Conrad Choreografie Emanuele Soavi in Zusammenarbeit mit den Tänzer:innen Federico Casadei, Taeyeon Kim, Lisa Kirsch, Giacomo Luci, Mihyun Ko, Lorenzo Molinaro, Nimrod Poles Komposition Wolfgang Voigt, Stefan Bohne, Ashley Wright Live-Sound Anja Schröder (Cello), Stefan Bohne (Electronic) Film Julia Franken Kostüme Darko Petrovic, Heike Engelbert Licht Roman Sroka Dramaturgie / Physical Introduction Lili M. Rampre Produktionsleitung Achim Conrad, Miriam Leysner Produktionsassistenz Magdalena Schmitt Vermittlung Miriam Leysner Presse- und Öffentlichkeitsarbeit / Redaktion Anne-Kathrin Reif Projektleitung Technik Heike Engelbert, Roman Sroka Fotos Joris Jan Bos
FLUT entstand in Koproduktion mit der Oper Köln und den Duisburger Philharmonikern im Rahmen von BTHVN 2020, gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, den Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Bonn sowie gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln.
Uraufführung 05. September 2021 Oper Köln im Staatenhaus
URANUS BALL ist eine Koproduktion mit der TanzFaktur Köln im Rahmen von TANZPAKT Stadt-Land-Bund und wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen und das Kulturamt der Stadt Köln.
Uraufführung 22. September 2022 TanzFaktur Köln